KMU im Wandel: Trends und Herausforderungen im Arbeitsmarkt

6.11.2023

Prognostizierte Verschärfung des Arbeitskräftemangels

Die aktuelle Studie der AXA verdeutlicht, dass der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften für Schweizer KMU eine zentrale unternehmerische Herausforderung darstellt. Im Vergleich zur vorherigen Erhebung im Jahr 2022 ist die Schwierigkeit, neue Mitarbeitende zu rekrutieren, besonders im produzierenden Gewerbe weiter gestiegen. Eine Mehrheit der befragten KMU erwartet sogar eine zusätzliche Zuspitzung dieser Situation.

 

Bedeutung ausländischer Arbeitskräfte

Zwei Drittel der KMU setzen auf ausländische Arbeitskräfte, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken. Dieser Ansatz birgt jedoch Konfliktpotenzial, da in der Schweizer Bevölkerung eine zunehmende Skepsis gegenüber anhaltendem Bevölkerungswachstum besteht. Besonders Branchen mit einem niedrigen Anteil hochqualifizierter Fachkräfte, wie Gastronomie, Industrie und Detailhandel, setzen verstärkt auf ausländische Arbeitskräfte.

 

Interesse an Weiterbeschäftigung pensionierter Mitarbeitenden

Drei Viertel der KMU streben an, Mitarbeitende über das gesetzliche Pensionsalter hinaus zu beschäftigen, um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen. Im Gegensatz zu Neueinstellungen älterer Arbeitskräfte, bei denen Zurückhaltung herrscht, entstehen bei der Weiterbeschäftigung über die Pensionierung hinaus keine Einarbeitungskosten für Unternehmen. Zudem ermöglicht dies die Bewahrung wertvollen Know-hows.

 

Förderung des weiblichen Arbeitskräftepotenzials bleibt gering

Obwohl viele Frauen nach der Mutterschaft ihr Erwerbspensum reduzieren und später nicht in vollem Umfang zurückkehren, ergreifen nur wenige KMU gezielte Massnahmen zur Förderung der Geschlechtergleichheit. Die Studie zeigt, dass nur 18 Prozent der Unternehmen die Geschlechtergleichheit bei der Rekrutierung berücksichtigen und lediglich 10 Prozent spezifische Förderprogramme implementieren.

 

Mitarbeiterfluktuation als Herausforderung für kleine KMU

Angesichts der Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden, betonen acht von zehn KMU die Bedeutung einer geringen Mitarbeiterfluktuation für den Unternehmenserfolg. Dabei sehen kleine KMU die Relevanz einer niedrigen Mitarbeiterfluktuation deutlich höher als mittlere und grosse KMU.

 

Psychische Erkrankungen als Teufelskreis für KMU

Im Vergleich zu 2022 ist der Anteil der von erheblichen Ausfällen aufgrund psychischer Erkrankungen betroffenen KMU von 20 auf 26 Prozent gestiegen. Psychisch bedingte Ausfälle führen vor allem zu einer Mehrbelastung und Überstunden bei der übrigen Belegschaft, was wiederum ein Risiko für deren psychische Belastung darstellt. Je stärker ein Unternehmen von psychischen Problemen betroffen ist, desto höher ist die allgemeine Fluktuation.

 

Potenzial bei Präventionsarbeit

Die Mehrheit der KMU ergreift Massnahmen zur Prävention psychisch bedingter Ausfälle. Dabei stehen vor allem zwischenmenschliche Aspekte im Vordergrund, wie die Schaffung einer angenehmen Arbeitsatmosphäre oder die Förderung einer offenen Kommunikations- und Feedbackkultur. Konkretere Massnahmen, wie Mitarbeitendenbefragungen oder Schulungen von Vorgesetzten, werden bisher nur von einem kleinen Teil der Unternehmen umgesetzt. Etwas mehr als die Hälfte der befragten KMU hat Mitarbeitendengespräche fest eingeplant.

 

Neue Arbeitsmodelle

 

Teilzeit und Mindestpensum

Teilzeitarbeit erlebt einen Aufwärtstrend, wobei die Akzeptanz von Teilzeitarbeit durch Arbeitgebende stark von den Erwartungen der Unternehmen an das Mindestpensum abhängt. Kleine KMU erwarten in der Regel ein Mindestpensum von 80 Prozent, während mittlere und grosse KMU im Durchschnitt ein Mindestpensum von 60 Prozent akzeptabel finden. In Branchen mit einem hohen Frauenanteil liegt das erwartete Mindestpensum sogar bei 50 Prozent. Nur etwa ein Drittel (35 Prozent) begründet das Mindestpensum damit, dass die Art der Arbeit eine gewisse Präsenzzeit erfordert, was darauf hindeutet, dass traditionelle kulturelle Muster in diesem Bereich weiterhin eine Rolle spielen.


KMU erkennen Vorteile der Teilzeitarbeit

Nur etwa jedes zehnte Unternehmen sieht keinen Nutzen in einem 80-Prozent-Pensum im Vergleich zu einer Vollzeitanstellung. Für KMU liegt der grösste Vorteil eines 80-Prozent-Pensums in einer verbesserten Work-Life-Balance der Mitarbeitenden. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Motivation der Mitarbeitenden stehen an zweiter und dritter Stelle der Vorteile.

 

Viertagewoche stösst auf Widerstand

Teilzeitarbeit mit einem 80-Prozent-Pensum wird von den meisten KMU positiv bewertet. Im Vergleich zum Vorjahr ist jedoch die Skepsis gegenüber einer gesetzlichen Viertagewoche gestiegen. Nur eine Minderheit (39 Prozent) versteht unter einer allgemeinen Viertagewoche die Reduzierung der Arbeitszeit bei gleichbleibendem Lohn (Modell Lohnausgleich).

 

Neue Formen der Arbeitsorganisation

Aufgrund des wachsenden Einflusses der Generationen Y und Z auf dem Arbeitsmarkt müssen sich Unternehmen auf die Bedürfnisse dieser jüngeren Generationen einstellen. Es zeigt sich, dass eine Mehrheit der befragten KMU (57 Prozent) sich selbst als eher oder sehr traditionell in Bezug auf moderne Arbeitsorganisationsmöglichkeiten wie Arbeitszeiten oder Arbeitspensum einschätzt. Besonders auffällig ist, dass die KMU des produzierenden Gewerbes, die besonders stark vom Arbeitskräftemangel betroffen sind, sich als traditionell einschätzen. Dies birgt die Gefahr, dass sie im hart umkämpften Arbeitsmarkt den Anschluss verlieren.


Erfahren Sie in der AXA-Studie alle Details: AXA-Studie.


KMU erkennen Vorteile der Teilzeitarbeit

Nur etwa jedes zehnte Unternehmen sieht keinen Nutzen in einem 80-Prozent-Pensum im Vergleich zu einer Vollzeitanstellung. Für KMU liegt der grösste Vorteil eines 80-Prozent-Pensums in einer verbesserten Work-Life-Balance der Mitarbeitenden. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Motivation der Mitarbeitenden stehen an zweiter und dritter Stelle der Vorteile.

 

Viertagewoche stösst auf Widerstand

Teilzeitarbeit mit einem 80-Prozent-Pensum wird von den meisten KMU positiv bewertet. Im Vergleich zum Vorjahr ist jedoch die Skepsis gegenüber einer gesetzlichen Viertagewoche gestiegen. Nur eine Minderheit (39 Prozent) versteht unter einer allgemeinen Viertagewoche die Reduzierung der Arbeitszeit bei gleichbleibendem Lohn (Modell Lohnausgleich).

 

Neue Formen der Arbeitsorganisation

Aufgrund des wachsenden Einflusses der Generationen Y und Z auf dem Arbeitsmarkt müssen sich Unternehmen auf die Bedürfnisse dieser jüngeren Generationen einstellen. Es zeigt sich, dass eine Mehrheit der befragten KMU (57 Prozent) sich selbst als eher oder sehr traditionell in Bezug auf moderne Arbeitsorganisationsmöglichkeiten wie Arbeitszeiten oder Arbeitspensum einschätzt. Besonders auffällig ist, dass die KMU des produzierenden Gewerbes, die besonders stark vom Arbeitskräftemangel betroffen sind, sich als traditionell einschätzen. Dies birgt die Gefahr, dass sie im hart umkämpften Arbeitsmarkt den Anschluss verlieren.


Erfahren Sie in der AXA-Studie alle Details: AXA-Studie.

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